So vermeidest du die 5 größten Sauna-Fehler
Die Sauna ist beileibe keine moderne Erfindung. Schon vor mehr als 1.500 Jahren nahm man im Norden Ostasiens gerne mal ein wohltuendes Bad in heißer Luft. Auch die alten Römer entspannten sich nach harter Arbeit in ihrem „Laconicum“, einem Raum, in dem ein Kohlebecken heiße Luft erzeugte. So richtig bekannt wurde die Sauna allerdings durch die Finnen, die dem Heißluftbad schließlich auch seinen Namen gaben (übrigens das einzige finnische Wort, das in der ganzen Welt genau so gebräuchlich ist). In all den Jahren ist beim Saunieren eigentlich nur eines immer gleich geblieben: bestimmte Sauna-Fehler, die nicht nur Anfänger*innen machen. Wie man sie ganz einfach erkennt und vor allem vermeidet, zeige ich euch hier.
1. Sauna-Fehler: Zu heiß beim ersten Mal
Wer noch nie in der Sauna war oder nur wenige Male im Jahr eine Schwitzkabine besucht, begeht oft einen sehr typischen Sauna-Fehler: Er wählt eine Temperatur von 80 oder 90 Grad. Für Sauna-Anfänger ist das definitiv zu heiß, denn der Körper ist noch nicht daran gewöhnt, bei solch hohen Temperaturen zu schwitzen. Erst recht nicht zu später Stunde, wenn man müde ist, zum Beispiel nach der Arbeit. Statt zu entspannen, macht man dann schlapp. Stresshormone werden vermehrt ausgeschüttet, es kann zu Schlafstörungen und Leistungsabfall kommen. Auch der Biorhythmus kann aus dem Takt geraten.
- Was ist besser? Gerade wenn man noch kein regelmäßiger Saunagänger ist, sollte man die ersten Male bei 60 Grad oder 70 Grad saunieren. Wenn sich der Körper daran gewöhnt hat, kann man die Temperatur langsam steigern und seine eigene Wohlfühl-Temperatur entdecken. Sauna-Beginners sollten anfangs besser mittags oder am Nachmittag saunieren. Erst wenn der Körper an die wechselnden Temperaturen auch mit kalter Dusche gewöhnt ist, kann ein abendlicher Saunagang sogar schlaffördernd wirken.
2. Sauna-Fehler: die Erkältung „ausschwitzen“
Das Gerücht hält sich ja hartnäckig: Bist du erkältet, geh’ in die Sauna. Da schwitzt du sämtliche Viren und Bakterien im Handumdrehen aus.
Ich kann dazu nur sagen: Blödsinn!
Bei einer ordentlichen Erkältung oder einer echten Grippe ist das Immunsystem des Körpers extrem belastet. Das Schwitzen in der Sauna strapaziert die Abwehrkräfte zusätzlich. Kommt dann noch der „Schock“ durchs Abkühlen hinzu, kann der Kreislauf schlapp machen, und die Erkrankung kann sich sogar noch verschlimmern. Ganz abgesehen davon, dass in der Sauna die Erreger auch noch andere Leute infizieren.
- Was ist besser? Ist eine Erkältung gerade erst im Anmarsch, kann ein sanfter Saunagang zum Aufwärmen dienen – allerdings ohne Abkühlung. Ansonsten ist der Spaß erst wieder erlaubt, wenn man sich erholt hat, kein Fieber, Husten, Schnupfen oder Schüttelfrost mehr auftritt. Und auch dann sollte man unbedingt zunächst kurze Saunagänge mit eher niedrigeren Temperaturen wählen, damit das Immunsystem wieder gestärkt wird.
3. Sauna-Fehler: Mit Krampfadern darf man nicht in die Sauna
Ich weiß überhaupt nicht, wer eigentlich auf die Idee gekommen ist, dass man nicht in die Sauna gehen sollte, wenn man Krampfadern an den Beinen hat.
Tatsache ist, dass ein Saunagang bei verstopften Gefäßen, die nicht akut entzündet sind, sogar mildernd wirken kann. Nur wer eine frische Thrombose hat oder unter einer akuten Venenentzündung leidet, sollte ein Schwitzbad unbedingt meiden. Ansonsten spricht nichts dagegen, auch mit Krampfadern ein paar Saunagänge zu absolvieren.
- Was ist besser? Zu diesem Thema habe ich einen Arzt befragt. Seines Wissens nach und gemäß seiner Erfahrungswerten können Krampfadern gemildert werden, wenn man richtig sauniert. Das heißt, dass man während des Schwitzens liegt, die Beine nehmen dabei eine leicht erhöhte Position ein. Dadurch fließt das Blut besser aus den Beinen ab. Und nach den Saunagängen sollten die Beine immer sofort möglichst kalt abgeduscht werden. Wer unter Venenproblemen leidet und unsicher ist, sollte seinen behandelnden Arzt fragen.
4. Sauna-Fehler: Schwitzen stabilisiert den Blutdruck
Dass Kreislaufprobleme durch die Sauna seltener auftreten, ist ja allgemein bekannt, oder? Na ja, jedenfalls hält sich dieses Gerücht wie festgenagelt!
Es ist so: Wer generell einen zu hohen Blutdruck hat, sollte aufpassen. Denn während des Schwitzens steigt der Blutdruck zunächst an, das Herz wird mehr als gewohnt belastet.
Während der Ruhephase sinkt der Druck wieder. Und genau hier kann es dann zu Kreislaufproblemen kommen. Hochdruckpatienten sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
- Was ist besser? Wer an Bluthochdruck oder Herzbeschwerden leidet, sollte vor dem Besuch in der Sauna auf jeden Fall mit seinem Arzt sprechen. Er prüft, ob der Kreislauf stabil genug ist, um dem Wechsel von Hitze und Kälte standzuhalten. Erst wenn von dieser Seite aus das Okay da ist, kann mit einer Art „Saunaplan“ begonnen werden. In regelmäßigen Abständen und bei angemessenen Temperaturen werden dann die Saunabesuche eingeplant. Das kann sich dann auf Dauer tatsächlich blutdrucksenkend und kreislaufstabilisierend auswirken.
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5. Sauna-Fehler: Des Guten zu viel
Wer nur ein- oder zweimal im Jahr in die Sauna geht, will dann bei diesen Gelegenheiten vielleicht auch alles auskosten und schwitzen, was das Zeug hält. Und wer glaubt, dadurch seiner Gesundheit etwas Gutes getan zu haben, irrt sich leider.
Tatsächlich riskieren ungeübte Saunagänger sogar einen Kreislaufkollaps, wenn sie nach dem Motto „So lange und so heiß wie’s nur geht“ saunieren. Das tut dann nicht mehr gut, sondern kann einem den Spaß am Schwitzbad ein für allemal vergällen.
- Was ist besser? Pro (regelmäßigem!) Besuch sollten generell nicht mehr als zwei oder drei Saunagänge für jeweils acht bis 15 Minuten eingeplant werden. Um nicht einen der typischen Anfänger-Fehler beim Saunieren zu begehen, sollte die Temperatur am Anfang nicht ganz so hoch sein. Erst mit einer gewissen Übung und Regelmäßigkeit kann dann bei jedem folgenden Sauna-Besuch langsam und stufenweise bis auf 90 Grad hochgedreht werden.
Klar, dass ich euch bei einem Besuch bei uns im Steffushof Privat Spa auch weiter gerne mit Rat und Tat zur Seite stehe!
Bis dahin erstmal ganz liebe Grüße,
euer Stefan vom Steffushof